Unser pädagogischer Ansatz
Der Situationsorientierte Ansatz
Wir arbeiten nach dem Situationsorientierten Ansatz. Das Ziel des Situationsorientierten Ansatzes besteht darin, die Kinder aktiv in ihren Selbstbildungsprozessen zu unterstützen und zu begleiten.
Nicht das Lernen steht im Vordergrund sondern das Erfahren von Sinnzusammenhängen, bei dem ein Lernen geschieht. „Lernen ganz nebenbei“, oder das „Lernen als Folge aktiven Tuns“.
Querschnittsdimensionen
Die Pädagogische Fachkraft ist angehalten Unterschiede/ Differenzen bei allen zu berücksichtigen, denn nur so kann die Bildungsförderung im Sinne der Leitlinien gelingen. In allen Bildungsbereichen spielen die Querschnittsdimensionen eine wesentliche Rolle.
Lebenslagenorientierung
Uns ist bewusst, dass kein Kind allein in unsere Einrichtung kommt, sie bringen immer ihre bisherigen Lebenserfahrungen und ihre Familie mit. Deswegen ist es uns sehr wichtig in unsere pädagogische Arbeit die familiären Konstellationen und die individuellen Lebenssituationen zu berücksichtigen.
Daher ist es uns als Einrichtung sehr wichtig im engen Kontakt mit den Familien zu stehen, da wir großen Wert auf einen guten Austausch legen. Tür und Angelgespräche, Elterngespräche, etc. sind bei uns Normalität und keine Besonderheit. Zudem ist es für uns von großer Bedeutung die Familien in ihren unterschiedlichen Lebenslagen zu unterstützen und ihnen Kontakte zur Unterstützung zu vermitteln.
Genderorientierug
Die Vorstellung von eigenem Geschlecht nimmt im Laufe der Kindergartenzeit gestalt an und wird durch das Vorleben und das Verhalten ihres Umfeldes in hohem Maße geprägt (typisch Mädchen/ typisch Junge). Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in dem Prozess ihrer Identifikationsfindung sensibel zu begleiten. Wir thematisieren die Geschlechterzugehörigkeit in einem altersangepassten Rahmen. Die Kinder haben bei uns die Möglichkeit sich in vielen Tätigkeiten und „Rollen“ auszuprobieren wie z.B. werken, kochen, bauen, verkleiden, konstruieren, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, frisieren, massieren, etc. In unserer Einrichtung legen wir großen Wert auf ein wertschätzendes Miteinander ohne geschlechterstereotype Einengungen.
Interkulturelle Orientierung
Interkulturelle Pädagogik sieht in der Unterschiedlichkeit eine Chance voneinander zu lernen und einen Weg zu finden, mit Fremdheit und Andersartigkeit umzugehen. Durch Projektarbeiten versuchen wir dieses bei uns im Kindergarten umzusetzen, damit die Kinder lernen Vielfalt der kulturellen Perspektiven zu akzeptieren und als Chance zum Lernen wahrzunehmen. Dazu gehören auch zwei oder Mehrsprachigkeit als Chance zu sehen und die Kinder hierbei zu unterstützen
Inklusionsorientierung
Jedes Kind ist mit seinen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse bei uns herzlich Willkommen. Inklusion bedeutet jedes Kind mit seinen eigenen Ressourcen wahrzunehmen. Den Kindern bietet sie eine großartige Chance voneinander zu lernen und für gemeinsame Entwicklungsprozesse wie z.B. sich gegenseitig stärken, Hilfsbereitschaft lernen und leben, sich in Geduld und Sensibilität zu üben, niemanden auszugrenzen, etc. Für uns bedeutet Inklusionsarbeit unser Umfeld so zu gestalten, dass alle Kinder teilhaben können. Den Kindern bietet sie eine großartige Chance. Für uns bedeutet Inklusionsarbeit die intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und mit Heilpädagogen und Förderstellen.
Sozialraumorientierung
Wir kennen die Lebensbedingungen der Kinder und Familien und beziehen dieses Wissen in unsere pädagogische Arbeit mit ein. Uns ist ein enger Kontakt zu den Institutionen und den Menschen in unserer Gemeinde wichtig. Die Kinder kennen z.B. unsere Politiker wie den Bürgermeister persönlich. Wir nutzen unsere Netzwerkarbeit und haben regelmäßigen Kontakt mit der Villa Carolath, etc. Bei Dorffesten und Aktionen wie Tannenbaumschmücken in der Gemeinde sind wir gerne ein Teil.
Partizipationsorientierung
Partizipation meint die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, um eine Gemeinschaft zu gestalten und in ihr Lösungen zu finden, die diese betreffen. Es bedeutet für uns, dass es ein selbstverständliches Recht der Kinder ist, sie bei Entscheidungen die sie betreffen miteinzubeziehen. So entscheiden sie selbst wo, was, womit und mit wem sie spielen wollen, die Teilnahme an Angeboten ist freiwillig und sie können z. B. die Auswahl der Projektthemen mitbestimmen. Partizipation ist ein wichtiger Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und die Voraussetzung für demokratisches Handeln.
Wir haben unsere Gruppenräume in Funktionsräume (Schwerpunkte) umgestaltet, in denen die Kinder für einen gewissen Zeitraum am Tag, bestimmte Aktivitäten/Spiele ausüben können und in denen sie individuell von der jeweiligen Erzieherin unterstützt werden. Durch die Fokussierung der Angebote in den Räumen, in Bezug auf bestimmte Handlungsabläufe, können die Kinder diese im Einzelnen, wesentlich intensiver ausführen und offener erfahren
Eingewöhnung
Wenn ihr Kind neu zu uns in die Kita kommt, ist es wichtig, dass sowohl sie als auch ihr Kind uns als neue Bezugspersonen kennenlernen und Vertrauen zu uns aufbauen. Nur dann wird sich ihr Kind in Zukunft wohl bei uns fühlen.
Jedes Kind reagiert anders auf neue Situationen. Das eine Kind braucht etwas mehr, das andere etwas weniger Zeit, sich an fremde Personen, Räume und andere Kinder zu gewöhnen. Um jedem Kind hierbei individuell gerecht zu werden, arbeiten wir nach dem „ Berliner Eingewöhnungsmodell“. Diese Eingewöhnungsphase kann einige Wochen in Anspruch nehmen, deshalb bitten wir sie, diese Zeit in ihre persönliche Planung miteinzubeziehen.
Zu Beginn der Eingewöhnungsphase besucht ihr Kind gemeinsam mit einem Elternteil (oder einer anderen Bezugsperson ) die Gruppe.
Bitte beachten sie dabei folgendes:
Verhalten sie sich möglichst passiv. „ Bespielen“ sie ihr Kind nicht, aber versuchen sie auch nicht, es wegzuschicken.
Beschäftigen sie sich auch nicht intensiver mit anderen Kindern, um Eifersucht zu vermeiden.
Nutzen sie die gemeinsame Zeit in der Gruppe, um einen Einblick in unseren Umgang und unsere Arbeit mit den Kindern zu bekommen. Sie lernen uns so auch ein wenig näher kennen und können uns so das nötige Vertrauen entgegenbringen. Wir werden in dieser Zeit behutsam den Kontakt zu ihrem Kind anbieten, aber noch nichts von ihm/ihr erwarten. Wenn nach einiger Zeit der erste Kontakt zu uns aufgenommen wurde, verlässt die Bezugsperson für einige Zeit den Gruppenraum, bleibt aber in der Nähe.
Verabschieden sie sich immer von ihrem Kind, wenn sie die Gruppe verlassen!
In der Regel beweinen Kinder das räumliche Verlassen der Bezugsperson, dies ist eine natürliche und gesunde Reaktion auf die neue Situation.
Verlassen sie nach kurzer Verabschiedung trotzdem die Gruppe und zögern sie es nicht hinaus, auch wenn es ihnen schwer fällt. Je mehr Unsicherheit sie ihrem Kind gegenüber zeigen oder versuchen zu verbergen, umso unsicherer wird es. Kinder haben sehr feine „ Antennen“ für solche Situationen.
Seien sie verbindlich und kommen sie zu den vereinbarten Zeiten wieder zurück. Dieses gilt dann für das Kind als „ Abholzeit“ und das Gefühl „ ich werde nach der Trennung auch wieder abgeholt“ kann sich schneller festigen.
Seien sie oder eine feste Bezugsperson, auch nach der Eingewöhnungszeit, immer für uns erreichbar.
Die Abwesenheit der Bezugsperson wird je nach Verfassung des Kindes stufenweise verlängert. Sollte ihr Kind während ihrer Abwesenheit sehr traurig sein und sich nicht trösten lassen, werden wir uns selbstverständlich bei ihnen melden.
Für weitere Rückfragen stehen wir ihnen zu jeder Zeit sehr gerne zur Verfügung!
Portfolioarbeit
Portfolios sind Ordner indem individuelle Werke der Kinder regelmäßig gesammelt werden.
Die Portfolioarbeit ist in unserer Einrichtung von großer Bedeutung. Jedes Kind hat seinen eigenen Portfolio Ordner der in der Einrichtung für jedes Kind frei zugänglich ist. In dem Ordner sind selbstgestaltete Kunstwerke der Kinder und Fotos von ihnen zu finden.. Uns ist die eigene Mitgestaltung der Kinder am Dokumentationsprozess von großer Bedeutung, da dieser ein Teil ihrer Biografie ist und sie ihre Entwicklung sehen und nachvollziehen können.
Unser Kerngedanke bei der Portfolio Arbeit ist das jedes einzelne Kind sich individuell über sein eigenes Portfolio ausdrücken kann und eine selbstbestimmte Auswahl der Werke trifft. Durch das Portfolio beschäftigen sich die Kinder gedanklich und emotional zum Beispiel mit ihren Interessen, Wünschen, ihrem Können, ihrer Kreativität und ihrer Identität.
Unser Ziel ist es nicht den Ordner zu Bewerten oder die Leistung mit anderen Kindern zu vergleichen sondern es geht uns vielmehr darum die individuellen Kompetenzen Entwicklungsfortschritte und Ideen jedes Kindes wertzuschätzen. Für uns als pädagogisches Personal bietet das Portfolio uns die Chance, den individuellen Lernweg anschaulich und nachvollziehbar einzusehen und zugleich zeigt es den Kindern und ihren Eltern ihre kontinuierliche Weiterentwicklung.
Funktionsräume sind Räume, in denen Kinder selbstbestimmt mit anderen ihrem Spiel- und Forschungsinteresse nachgehen können.